am Himmel hängt ein halber Mond

Thursday, April 27, 2006

Ich hoffe, nein, bete beinahe schon, dass der Gipfel der Geschmacklosigkeiten im britischen Fernsehen gestern mit der Ausstrahlung Jack Osborne's Analspuelung erreicht wurde. Wenn nicht, sehe ich dunkelschwarz fuer dieses Land.

und. trara. ich hab ein A. ein kunterbuntes A. auf meinen ersten benoteten essay. hurray. (war aber auch der auf deutsch)

Thursday, April 20, 2006

Tower Hamlets Cementary



Und manchmal ist es nur die Erinnerung an die Erinnerung, namenlos, die uebrigbleibt von einem Leben. Die zeigt, dass da jemand war und nicht mehr ist. Ich kann mich nicht erinnern, der Vergaenglichkeit jemals so bewusst gewesen zu sein, wie in diesem Augenblick. Auf diesem Friedhof.

Tuesday, April 18, 2006

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Wie verbringt man den letzten Abend für zwei weitere Monate in der ersten Heimat, nach einer Woche in der man die zweite Heimat aufgab und die dritte Heimat immer näher rückte. Man sitzt ein wenig im Zimmer, starrt auf das Telefon und weiß nicht, wem welche ungesagten Worte am meisten gehören, welche am wichtigsten sind und ob ungesagte Wörter denn nicht ungesagt bleiben sollen, ob sie das müssen, ob sie das dürfen. Man starrt auch auf den Rucksack der nicht voll wird, der dann doch voll wird, auf das Proviant, dass einem die Mutter gab und die Schuhe die grün hervorblitzen. Man starrt in den Spiegel und sieht sich ebenso leben, wie auf der Insel, man fragt sich, warum immer alles zu einfach oder zu schwer sein soll. Ob man das Gleichgewicht wieder findet und wann. Und wie. Und wo. Und weshalb. Man fragt sich eigentlich auch nichts, starrt eigentlich nicht in den Spiegel sondern nur geradeaus, ins Nichts, wo man auch nichts findet, dass einem Antworten gibt, als hätte man es erwartet. Man starrt auf die Bücher im Regal, die gelesen wurden, das ist lange her, man will wissen, ob man es auch irgendwann zu einem solchen schafft, das dann auch im Regal steht. Neben den anderen, als wäre es schon immer da. Man starrt auf die Hände, die sich nicht bewegen, sie zittern ein wenig, als hätte man zuviel gearbeitet, aber das hat man lange nicht mehr, man sollte öfters wandern gehen, man denkt an die Grillen vor dem Fenster im Sommer, im Sommer, wenn man schon wieder da ist. Und sie auch, musizierend, das hat der Großvater immer gesagt und man hat es geglaubt und ihnen kleine Geigen angedichtet. Man starrt auf den Boden. Dort liegt ein Brillenetui. Man fragt sich, ob es richtig war, für die neue Brille die Farbe rot zu wählen und warum die Mutter nichts sagte, als man darauf hinwies, dass sich das mit dem Lippenstift und schlagen könnte. Und warum die Tante nichts sagte, als man auch nichts sagte. Und warum der Bruder nichts sagte, als man ihm Glück wünschte. Und warum der Vater nichts sagte, in den richtigen Momenten. Warum man selber nichts sagte, am Telefon, in der Umarmung, beim Hände halten, am Küchentisch. Vielleicht weil die Worte zu Boden fielen, vor langer Zeit und man es nicht bemerkte, darüber stolperte und sie zertrat. Das ist aber nicht wahr, das ist Schwachsinn, Gefühlsduselei, man muss es nur einsehen. Denn Wörter fallen nicht zu Boden, sie steigen auch nicht in den Himmel, sie biegen auch nicht um die Ecke, sie hängen nicht von Himbeerstauden. Sie rieseln einem in die Hände und bleiben kleben. Macht man eine Faust, hört man es knirschen, ob man will oder nicht.


{kommt man wieder, wird die katze tot sein. man weiß gar nicht, wie sehr man sie liebkosen soll, um dem gerecht zu werden. dem ganzen}

Monday, April 10, 2006

Wienzwischenmeldungen.

Alex: Na mit der Diplomarbeit bin ich ja eh schon fast fertig.
Mic: Wieviel Seiten hast denn schon?
Alex: 43, das muss reichen.
Mic: Und was willst dann mit deinem Magistertitel machen?
Alex: Ich hab mir dacht, eine Frisörlehre.

[wie gut es tut, dass manches sich nie ändern wird]

Thursday, April 06, 2006

Heinzelmännchen. Ich habe immer an sie geglaubt.





Pictures of the Girl who is in Vienna now and wonders why everybody speaks German












Monday, April 03, 2006

Und Christopher hat ja Recht. Ich sollte oefters hier schreiben. Aber mir fehlen oft die Worte. Die Stadt macht mich sprachlos und gluecklich. Das ist manchmal eine gute Kombination. Gleich geht es auf ein gratis Belle&Sebastian Konzert im Virgin Megastore und morgen tanzen wir zu "Pretty Girls Make Graves" im 100th Club. Was soll man sagen, dass all das wunderbar ist? Dass es Fruehlng geworden ist? Dass wir am Wochenende zu Indiemusik zwischen zu jungen, zu spaerlich bekleideten Maedchen getanzt haben? Dass alle hier eine Band haben oder Filme machen? Dass ich eine total bescheuerte Paranoia vor Treppenstuerzen entwickelt habe? Dass ich mir nie sicher bin, ob ich das Wort Paranoia richtig verwende? Dass ich tatsaechlich nun schon Brot mit Marmite esse und gut finde? Dass ich meine Allergietabletten regelmaessig nehme? Dass ich mich dann immer ganz vernuenftig fuehle? Dass Eva und ich fuer Ana tolle Sachen zum Geburtstag basteln? Dass ich kein T-Shirt fuer meinen Bruder finde? Dass Eva sagt, wir sollen gleich los, wegen Belle und den anderen? Dass ich mich sehr freue darauf? Dass ich Garden State liebe? Dass ich seit vier Tagen morgens immer mit einem ausgerenktem Hueftgelenk aufwache? Dass ich mir das noch viel weniger erklaeren kann, als ihr? Dass. Dass.Dass.
Es geht mir gut. Es ist alles gut. Ich fahre nach Wien am Donnerstag. Das erscheint seltsam und sinnvoll. Morgen gibt es Fotos. Ich fuehle mich wortleer auch nach diesenn Worten. Und manchmal lache ich darueber, ueber mich und die komischen Sachen die ich mache. Das wuerde nur nicht jeder verstehen. Sowie ich Frank nicht verstand, den ich an der Camden Station traf, der dort auf Gott wartete, der ihm ein deutsches Maedchen geschickt hat, das er wieder treffen will, sowie er aufhoeren moechte Alkoholiker zu sein, Zuege auszurauben und Geschaefte, boese ueber seine Exfreundin zu denken und ihr alle Zaehne einschlagen zu wollen. Aber ich habe genickt und ihm zugehoert, eine Viertelstunde lang, ich glaube, das war ein wenig wichtig. Fuer Frank, der dann lachte und Gott pries, manchmal kommt der auch nach Camden.