am Himmel hängt ein halber Mond

Wednesday, May 10, 2006

Armutszeugnis

Ich will, dass du anrufst. Ich will das Meer sehen. Ich will dich sehen. Ich will dass du mich siehst. Ich will nichts. Nur das.
Ich verruecke Stuehle und Narben und mich. Ins rechte Licht, da werden die Stuehle warm, die Narben sichtbar und ich alt. Mit dem Licht passiert dabei nichts. Es wandert nur, ein wenig die Wand hinuter. Bis es am Boden ist, wo ich auch bin. Irgendwann. Liegend. Wo ich die Augen zuhalte und die Narben, die mir nackt vorkommen und es sind. Die nicht aussehen nach Tapferkeit, nach Mut oder Abenteuer. Die nur nach Schmerz riechen und es sind. Die Knie umklammern, sagt man, schuetzt vor der Kaelte, haelt warm. Mache ich das, findet sich eine Hand frueher oder spaeter auf dieser Schmerzstelle wieder.
Fiel vom Baum als Kind und merkte das Blut nicht. Habe meinen Bruder gerettet und merkte das Stechen nicht. Sprang in die Schlucht und sah die Gefahr nicht. Das ist lange her. Es koennte nicht mehr passieren. Meine Knie sind zu zerschunden dafuer. Deswegen schlinge ich die Arme nicht um die Beine. Schlinge sie um die Brust. Hoere es pochen und atme nicht mehr. Ruecke es abermals ins rechte Licht. Dort wird es alt mit mir und weise. Mit dem Licht passiert dabei nichts, es wandert nur ein wenig weiter.
Ich habe nie danach gefragt.

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