am Himmel hängt ein halber Mond

Thursday, January 26, 2006

Der groesste Unterschied zwischen einer britischen und einer deutschen Tastatur ist wohl, dass das y mit dem z den Platz getauscht hat. Aber auch das kann man sich merken. Meistens. Das habe ich eingesehen.
Auf der Strasse gruessen mich Leute, die ich nicht kenne, aber ich gruesse freundlich zurueck und wundere mich jedesmal ein bisschen. In der National Gallery haengt mein Lieblingspicassobild. Das zu entdecken, hat mich heute ein wenig laecheln lassen. Sowie die Fotoausstellung dort, oder die Zimtschnecke zum Mittagessen. Generell esse ich zuwenig hier. Spare an den falschen Enden und weiss es nicht besser. Die Katze weiss dafuer, wie sie in den grossen Korb auf meinem Schrank gelangt und hat dort ihr Nachtquartier aufgeschlagen, weckt mich morgens um halb sieben, weil sie den Schlaf bereits hinter sich hat und weiss dabei genau, ich werde ihr nicht boese sein.
Der Schnee blieb aus. Heute. Er sollte morgen kommen. Das wuensche ich mir und wuensche mir auch, dass der Fruehling bald kommt, ich sehne mich nach Parkspaziergaengen und ersten Blumen. Ich sehne mich nach heisser Schokolade, Musik, von der ich nicht weiss wie sie klingt. Und manchmal, da denke ich daran, einfach nach Wien zu fliegen, fuer einen Tag, mich begruessen und verabschieden zu lassen und selbst zu begruessen und zu verabschieden. Nicht mehr. Es ist seltsam und unsinnig. Ich weiss, aber ich denke daran, mit dem Wissen, es nicht zu machen.
Mit dem Wissen es nicht zu machen, kann man generell sehr leicht an viele Dinge denken. Morgens, wenn man zu lange im Bett liegt, weil es so kalt im Zimmer ohne Decke ist, oder im Bus, auf dem Weg in die Stadt oder im runden Lesesaal der Bibliothek. Da schwirren die Gedanken, so sehr, dass sie beinahe Laerm erzeugen und auch dann muss ich manchmal laecheln, weil vieles so grotesk erscheint. In dieser Stadt. In diesem Jahr.
Gestern abends ein Gespraech mit einem Studenten fuehren, ueber das Heimweh und ueber das Fernweh und wie oft er mich daraufhin weist, wie schlimm die letzte Woche in London sein wird, weil es mich vor Heimweh fast zerreissen wird und alles hier sinnlos erscheint. Und wie oft ich lachend den Kopf schuettle und no, no, no sage und wie belanglos das Gespraech dann wird und wie kalt mir die Luft auf dem Weg zum Bus dann vorkommt.
Und all das sind nur Fragmente. Wie es wirklich ist. Ich kann es nicht erklaeren.

1 Comments:

At 11:44 am, Anonymous Anonymous said...

wie du schreibst und was du schreibst, lese ich sehr gern.

 

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